Glockenturm - Erfenschlag

Die Glocke von Erfenschlag

 

Zweimal täglich läutet eine Glocke über Erfenschlag, wo es doch eigentlich gar keinen Kirchturm gibt. Es ist unsere „Friedensglocke“, die als einzige von ursprünglich drei Glocken aus dem Turm der Schule den Krieg überlebte. Die beiden anderen Glocken schmolzen die Nazis 1942  für die Rüstung ein. Die Glocken kamen 1930 aus der Gießerei Gebr. Ulrich in Apolda zu uns, finanziert über eine Spendensammlung des Erzgebirgszweigvereins. 

 

Eingegossen in die  gerettete Glocke ist die Inschrift: „Läute Glocke, läute Frieden, Friede auch in jedes Herz“. Sie wurde mit Hilfe der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr 2002 aus dem Schulturm geborgen. Der Bürgerverein, angeregt vom damaligen Vorsitzenden Dr. Gert Richter, sammelte Spenden und gewann die Kreishandwerkerschaft zum Bau eines neuen Glockentrums aus Holz.

Er wurde 2003 erstmals im Einkauf-Center Sachsen-Allee präsentiert  und dann auf dem Gelände des Industriemuseums Chemnitz interimsweise aufgestellt. 

 

Am 5. März 2005, zum 60. Jahrestag der Zerstörung des Ortes durch Fliegerbomben, weihte der Verein schließlich Turm mit Glocke am Ehrenmal für die Opfer der Weltkriege, in Nachbarschaft des Schulgebäudes an der Erfenschlager Straße, feierlich ein. Im Jahr 2006 errichtete der Bürgerverein dort noch einen Gedenkstein für die Opfer aller Kriege und Gewalt, wie sie das 20. Jahrhundert mehrfach leidvoll forderte. 

 

Quelle: Stefan Thiele, Der Platz des Gedenkens in Erfenschlag, In: Mitteilungen des Bürgervereins Chemnitz-Erfenschlag e.V. (2007)


Quellen: privat, Daniel Schulze